News-Artikel

Jahreskonzert 2005

Musikverein Dürmentingen beeindruckt mit einem breiten musikalischen Spektrum.

Geehrte beim Jahreskonzert

Letzten Samstag war es für die Mitglieder des Dürmentinger Musikvereines endlich soweit. Nach Monaten intensiver Vorbereitung präsentierten die Musikerinnen und Musiker der Jugendmusik H2D und des Stammorchesters einem geneigten Publikum die Früchte ihrer Arbeit.

Nach der Begrüßung der zahlreich anwesenden Gäste durch den Vorstand Helmut Stuhler wurde der Bühnenvorhang aufgezogen, hinter dem mit höchster Aufmerksamkeit die Gemeindejugendmusik H2D ihrem lang erwarteten Auftritt entgegenfieberte. Unter der Leitung ihres Dirigenten Philipp Winter brachten sie zunächst "The Best of Queen" zu Gehör. Dieser schwungvolle Konzertauftakt mit den weltberühmten Liedern und anregenden Rhythmen des verstorbenen britischen Bandleaders Freddie Mercury gefiel jung und alt gleichermaßen. Das erfrischende Temperament der jugendlichen Musizierenden kam auch im zweiten Musikstück "Song and Dance" bestens zum Zuge. Christina Mosebach versah den ersten Konzertteil mit einleitenden Worten. Mit "Highlights from Shrek 2" wechselte H2D abschließend gekonnt in den Bereich der Filmmusik. Rhythmische Wechsel und fließende Melodien wurden ansprechend gestaltet. Das Publikum honorierte die erfreuliche Darbietung mit reichlich Applaus, der wiederum mit einer musikalischen Zugabe belohnt wurde. Die 45 jungen Musikerinnen und Musiker zeigten durch ihren konzentrierten und engagierten Auftritt, dass die kontinuierliche Arbeit der letzten Jahre Früchte trägt.

Nach einer kurzen Umbaupause präsentierte sich das Stammorchester des Musikvereines Dürmentingen auf der festlich dekorierten Bühne. Als musikalischer Auftakt wurde "Chant and Jubilo" von W. Francis McBeth stimmungsvoll intoniert. Auf die zarten Melodien der Klarinetten und Baritone folgten majestätisch-triumphierende Trompetenklänge. Charmant und gekonnt führte Nicole Wiedmann nun durch das Programm. Mit Hingabe und Einfühlungsvermögen schwang Dirigent Markus Geiselhart nachfolgend den Taktstock zur "Griechischen Serenade" des tschechischen Komponisten Pavel Stanek. Der Basso ostinato mit seinem wiederkehrenden Thema im Bass und die zärtliche Melodie der übrigen Register schufen hier einen wohltuenden musikalischen Ruhepunkt. Als solistischer Höhepunkt des Abends verwöhnte das gut besetzte Blasorchester sein Publikum mit Antonio Vivaldis Konzert für zwei Waldhörner. Es schien, als ob die exponierte Solistenposition in der ersten Reihe den beiden Solisten Philipp Winter und Christoph Stuhler wenig ausmachte. Unaufgeregt und spielfreudig meisterten sie die drei Sätze bravourös. Lediglich die Abstimmung zwischen dem auf wenige Register reduzierten Orchester und den Solisten war an diversen Stellen verbesserungsfähig. Im Anschluss wurde das Haupt- und Glanzstück des Konzertabends dargeboten: "Inchon" von Robert W. Smith. Das aufwändige Musikstück, das die militärische Intervention der Vereinigten Staaten von Amerika im Koreakrieg thematisiert, zog das Publikum in seinen Bann. In den nachfolgenden Minuten erlebten die Zuhörer ein verblüffendes Klangspektrum mit einem Wechselbad der Gefühle: erstaunt, gebannt, bedrückt und fasziniert zugleich. Nachdem der letzte Ton des beeindruckenden, intensiven Vortrages verhallte, verriet eine kurze Ruhephase die angespannte Betroffenheit der Konzertgäste, die Sekunden später der großartigen Leistung der Musiker mit begeistertem Applaus Tribut zollten.

Die feierliche Stimmung des Jahreskonzertes bot auch dieses Jahr wieder den würdigen Rahmen, um verdienten Vereinsmitgliedern für langjähriges Engagement zu danken. Für ihre zehnjährige Mitgliedschaft wurden Andrea Locher, Michael Kurray und Carola Weber die bronzene Ehrennadel des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg verliehen. Für 20 Jahre wurden geehrt: Jutta Stoffel-Buck und Roswitha Baron. Die goldene Ehrennadel mit Diamant wurde Felix Möhrle für 40 Jahre Vereinstreue von Josef Fiesel, dem Vertreter des Blasmusikkreisverbandes Biberach, ans Revers geheftet. Nach weiteren Glückwünschen und einer Vielzahl an Präsenten, wurde den stolzen Jubilaren zu Ehren der Marsch „Kometenflug“ gespielt. Der zweite Konzertteil widmete sich nachfolgend lateinamerikanischen Rhythmen und Tänzen. Al Castellanos` „Cuentame“ machte den Auftakt. Es folgten 3 Sätze der „Second Suite for Band“ von Alfred Reed und der weithin bekannte Samba „La Bamba“. Mit Musikelementen der südamerikanischen Ureinwohner beginnend, verlief die Zeitreise ins 20. Jahrhundert mit seinen Modetänzen in lateinamerikanischem Rhythmus. Auch die Interpretation war stimmig und vermittelte Lebensfreude und Temperament des südamerikanischen Kontinents, wenngleich die Percussionsinstrumente zuweilen etwas zu zurückhaltend spielten. Einmal mehr bewies Markus Geiselhart sein Talent, ein musikalisch ansprechendes, facettenreiches Programm zusammenzustellen, das für jeden Geschmack und jedes Alter etwas Interessantes zu bieten hatte und das seine Musiker förderte ohne zu überfordern.