News-Artikel

Doppelkonzert mit MV Mundingen e.V.

Das Adventskonzert mit dem MV Mundingen in der Albhalle von Granheim wurde eingeleitet durch die Jungmusikanten des MV Mundingen und vom MV Dürmentingen in den zweiten Teil getragen. Danach spielte der MV Mundingen auf. Dieser Zeitungsausschnitt stammt aus der 'Schwäbischen Zeitung Ehingen' vom 7.12.1999.

Anspruchsvolle Kompositionen, vergnügliche Musik

Granheim/Mundingen. (K. Ef.) - Beinahe ein volles Haus hatte der Musikverein Mundingen am Samstag in der Granheimer Albhalle bei seinem diesjährigen - zusammen mit dem Musikverein Dürmentingen gestalteten - Adventskonzert. Zur Aufführung kamen anspruchsvolle Werke der Blasmusikliteratur und unterhaltsame Stücke aus dem Bereich des Orchesterarrangements.

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Aufhorchen ließ die sehr gut eingestimmte Musikkapelle aus Dürmentingen gleich zu Beginn ihres fünfteiligen Gastspiels mit dem temperamentvollen und mit federndem Schwung vorgetragenen Marsch "Arsenal" von Jan van der Roost. Unter der präzisen und lockeren Stabführung ihres Dirigenten Markus Geiselhart ließen die Gäste aus dem Kreisverband Biberach keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit ihres werkgerechten und sauberem Klang verpflichteten Musizierens. Der Dirigent - laut Aussage des Mundinger Musikvereinsvorsitzenden Gerhard Beck früher bei der Ausbildung des Mundinger Musikernachwuches tätig - moderierte seinen Programmteil selbst und stellte jedes der fünf Stücke unter ein eigenes Motto.
Freude sollte der Einleitungsmarsch symbolisieren. Man konnte dies ebenso nachempfinden wie die angesagte Trauer bei dem von Francis McBeth in Klangbilder gefassten "Kaddish". Das aramäische Wort bedeutet "heilig" (hebräisch "kodesch") und ist bei Juden die Bezeichnung für den Schlussteil des täglichen Gebets und des Gebets der Söhne bei der Bestattung der Eltern und an deren Gedenktag. Drei ganz leise Schläge auf Röhrenglocken zeigten den Aushauch des Lebens an. Wirkungsvoll verwobene Dissonanzen - erst sacht, dann anschwellend - durchzogen die durch ungewöhnlichen Klänge in ihren Bann ziehende Komposition.

Spieltechniches Niveau bewiesen die Dürmentinger bei der die Liebe verkörpernden Hochzeitsserenade von Derek Bourgeois. Die vertrackte Tacktzählung mit ungeraden Achteln ging problemlos durch, und prachtvoll entfaltete sich ein stellenweise an Ravels Bolero erinnernder Klang. Dieser dünnte sich ganz zum Schluss wieder aus, bis nur noch Bass und Klarinette wenige Töne von sich gaben.

Trommelwirbel und Paukenschläge kennzeichneten "Exaltation" (Begeisterung) von James Swaeringen.
Lebenslust stellte der die Vortragsfolge des Dürmentinger Musikvereins abschließende "Piratentanz" von Klaus Peter Bruchmann dar. "Im Hafen wird nicht gegessen und getrunken, sondern gefressen und gesoffen", erläuterte Markus Geiselhart das mit Präzision rauh aber herzlich polternde Stück. Das Publikum wollte unbedingt noch mehr von solch guter Musik und applaudierte skandierend. Ergebnis war mit Hemlut Blankenburgs Marsch "Mein Regiment" der Beweis, dass einem mit moderner Musik vertrauten Blasorchester die mustergültige Hervorbringung traditioneller Klänge keineswegs fremd sein muss.

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Zeitungsausschnitt der Schwäbischen Zeitung Ausgabe Ehingen am 7.12.1999