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Doppelkonzert in Krauchenwies

Dynamische Blasmusik in Perfektion. Kapellen Göggingen und Dürmentingen traten in der Waldhornhalle auf - Hörgenuss für Besucher.

Dass die Blasmusik gerade in den ländlichen Gemeinden gut gepflegt wird, stellten die Musikkapellen von Dürmentingen und Göggingen bei ihrem Gemeinschaftskonzert in der Krauchenwieser Waldhornhalle nachhaltig unter Beweis. In beiden Gemeinden wird der Grundstock für die Ausbildung des Nachwuches in den örtlichen Musikschulen gelebt.

Beide Kapellen profilierten sich mit einer gediegenen Konzertleistung, was die Zuhörer in der fast vollbesetzten Waldhornhalle mit begeistertem Beifall honorierten. Die Gastkapelle unter Leitung ihres Dirigenten Markus Geiselhart eröffnete mit einer "Kleinen Konzertsuite in 4 Sätzen" von Alfred Reed. Beachtlich stark besetzt waren die Register der Klarinetten und Querflöten, die besonders gut zur Geltung kamen. Die Kapelle konzertierte äußert diszipliniert, ihre Einsätze kamen exakt. Die Musiker gingen voll auf ihren Dirigenten ein, beherrschten nicht nur dynamisch Piano und Forte, sondern überzeugten auch bei den vielen Tempi-Wechseln.

Beim Musikstück "Die Große Seefahrt 1492" von Pavel Stanék demonstrierte die Kapelle die Facetten der früheren Seefahrt, wie Flauten, Sturm, Blitz, Donner und 'Land in Sicht' eindrucksvoll. Das Stück "Serenade Opus 22c" von Derek Bourgeois mit vielen ungeraden Takten war größte Herausforderung für die Kapelle. Die Komposition "Rikudim" von Jan van der Roost, gespickt mit vielfältigen Tempi- und Dynamikwechseln und einem Saxofonsolo, war ebenso wie der "Piratentanz" von Klaus Peter Bruchmann in die Kategorie zeitmäßiger Blasmusik einzuordnen. Diese Stilrichtung hatte die Kapelle für ihren Auftritt ausschließlich bevorzugt.

Temperamentvoll startete nach der Pause die Musikkapelle Göggingen unter der Leitung ihres Dirigenten Georg Binder, mit 61 MusikerInnen in allen Registern gleichmäßig besetzt, mit der symphonischen Dichtung "Antons neue Welt" von Antonin Dvorak in einem Arrangement von Dizzy Stratfort. Bereits hier überzeugten die Gögginger mit ihrem harmonischem Klangvolumen. Es folgte "Choral and Rock Out" von Ted Huggens, ein Werk, mit dem die Kapelle bereits vor 20 Jahren versucht hatte, den Drive der Rockmusik mit den Elementen der Barockmusik zu verbinden. Dies gelang ihr auch jetzt, in modifizierter Form, erneut großartig.

Höhepunkt des Abends war der Auftritt des stimmgewaltigen Gesangssolisten Alexander Ott, der mit seinem Bariton teils wohlbekannte Spirituals sang und dabei einfühlsam vom Orchester begleitet wurde. Der gemeinsame Auftritt wurde mit stürmischem Beifall belohnt. Mit dem Stück "Israel Shalom" schilderte der Komponist Kees Vlak einige Auszüge aus der Geschichte Israels. Das Oboe-Solo durch das Geburtstagskind Veronika Hamma kam besonders eindrucksvoll zur Geltung.

Bei der Filmmusik aus Italo-Western, "Moment for Morricone", war die Kapelle voll in ihrem Element und wertete den Beitrag durch Banjo-, Mundharmonikaklänge und Wildwest-Reiteinlagen auf. Mit einem Medley 6 bekannter Titel von Udo Jürgens stellt die Musikkapelle ihre Vielseitigkeit erneut unter Beweis.

Bei der weiteren Zugabe "Peter Gunn Theme", einem BigBand-Titel, waren der Kapelle in ihrer Improvisationskunst und ihrem Können keine Grenzen gesetzt. Gleichzeitig wurde damit ein würdiger Schlusspunkt hinter den Konzertabend gesetzt.